Lot 17
  • 17

Ferdinand Hodler

Estimate
600,000 - 800,000 CHF
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Description

  • Ferdinand Hodler
  • Ein schöner Abend am Genfersee, 1877
  • Unten rechts signiert und datiert
  • Öl auf Leinwand
  • 72 x 111 cm

Provenance

Ch. Läderach, Bern (bis 5.1911)
Galerie Moos, Genf (5.1911)
Paul Cassirer, Berlin (10.1911)
Max Meirowsky, Köln (1912)
Galerie Hansen AG, Luzern (1924)
Galerie Heinemann, München (1927)
Max Meirowsky, Köln (erworben von obiger Galerie 1927)
Galerie Aktuaryus, Zürich
Emil Georg Bührle, Zürich (1939-1956)
Privatbesitz (seit 1956)

Exhibited

Genf, Galerie Moos, Exposition Ferdinand Hodler de la collection Läderach, 1911 (Port de Genève, 1877)
Köln, Kölnischer Kunstverein, Ausstellung Ferdinand Hodler, 1911, Nr. 4 (Hafen von Genf)
Basel, Kunsthalle, September-Ausstellung 1911, 1911, Nr. 9 (Hafen von Genf, 1877)
Köln, Kölnischer Kunstverein/Wallraf-Richartz-Museum, Kunst des 19. Jahrhunderts in Cölner Privatbesitz, 1912, Nr. 46 (Der Hafen von Genf, 1877)
Berlin, Nationalgalerie, Ausstellung Ferdinand Hodler, 1921 (Genfersee, 1877)
Berlin, Künstlerhaus Bellevuestrasse 3, Sonderausstellung alter und moderner Meister aus dem Besitz der Galerie Heinemann München, 1926, Nr. 68 (Genfer See)
Zürich, Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Schweizer Maler aus der Sammlung Bührle, 1990, Nr. 21 (Genfersee, 1877)

Literature

Albert Gessler, "Die September-Ausstellung in der Kunsthalle (Schluss)", in: National-Zeitung, 30.9.2011, Nr. 230, Zweites Blatt, S. 10f, S. 10 (Hafen von Genf)
Johannes Widmer, "Kleine Chronik", in: Neue Zürcher Zeitung, 3.4.1911, Nr. 93, Drittes Abendblatt, S. 1 (Genfer Hafen)
Hans Trog, "Hodler in Genf", in: Neue Zürcher Zeitung, 13.4.1911, Nr. 103, Drittes Abendblatt, S. 1 (Ansicht des Hafens von Genf, 1877)
Galerie Moos, Exposition Ferdinand Hodler de la collection Läderach, Ausstellungskatalog, Genf 1911 (Port de Genève, 1877)
Kunsthalle, September-Ausstellung 1911, Ausstellungskatalog, Basel 1911, Nr. 9 (Hafen von Genf, 1877)
Kölnischer Kunstverein/Wallraf-Richartz-Museum, Kunst des 19. Jahrhunderts in Cölner Privatbesitz, Ausstellungskatalog, Köln 1912, Nr. 46 (Der Hafen von Genf, 1877)
Arnold Fortlage-Köln, "Kunst des 19. Jahrhunderts in Kölner Privatbesitz", in: Der Cicerone, 6 (1912), Heft 21, S. 799-807, S. 806 (Der Hafen von Genf)
Josef Halperin, "Hodler in der Berliner Nationalgalerie", in: Neue Zürcher Zeitung, 25.1.1921, Nr. 129, Zweites Morgenblatt, S. 2 (Genfersee, 1877)
Nationalgalerie, Ausstellung Ferdinand Hodler, Ausstellungskatalog, Berlin 1921 (Genfersee, 1877)
Carl Albert Loosli, "Generalkatalog", in: Ferdinand Hodler. Leben, Werk und Nachlass, Bern 1921-1924, Band 4, S. 52-161, Nr. 887 (Hafen von Genf (Kopie der Fassung von 1873), 1877)
Ewald Bender, Die Kunst Ferdinand Hodlers. Gesamtdarstellung. Band 1. Das Frühwerk bis 1895, Zürich 1923, S. 55, Abb. 16 (Abend am Genfersee, 1875)
Künstlerhaus Bellevuestrasse 3, Sonderausstellung alter und moderner Meister aus dem Besitz der Galerie Heinemann München, Ausstellungskatalog, Berlin 1926, Nr. 68 (Genfer See)
Werner Y. Müller, "Landschaftskatalog", in: Die Kunst Ferdinand Hodlers. Gesamtdarstellung. Band 2. Reife und Spätwerk 1895-1918, Zürich 1941, S. 379-469, Nr. 48 (Der Hafen von Genf (Kopie der Fassung von 1873))
Hans Mühlenstein/Georg Schmidt, Ferdinand Hodler 1853-1918. Sein Leben und sein Werk, Zürich 1942, S. 90, Anm. 1 (Abend am Genfersee, 1875)
Jura Brühschweiler, Ferdinand Hodler als Schüler von Ferdinand Sommer, hrsg. Kunstkommission Steffisburg, Ausstellungskatalog, Kunstsammlung Steffisburg/Museo civico di belle arti, Lugano/Fondation Pierre Gianadda, Martigny, Thun 1984, S. 122, Abb. 186 (Genfersee am Abend II, um 1877), S. 124, 145, Anm. 88, 163 (Abend am Genfersee II, um 1877)
Stiftung Sammlung E. G. Bührle/Gabriela Christen, Schweizer Maler aus der Sammlung Bührle, Ausstellungskatalog, Zürich/München 1990, S. 42, Nr. 21, abgebildet (in Farbe) (Genfersee, 1877) 
Karoline Beltinger, "Das Hilfsmittel 'Pause'", in: Kunsttechnologische Forschungen zur Malerei von Ferdinand Hodler, Zürich 2007, S. 109-142, S. 122, Anm. 38 (Ein schöner Abend am Genfersee, 1877)
Oskar Bätschmann/Paul Müller, Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Die Landschaften, Bd. II, Zürich 2008, S. 110, Nr. 51, abgebildet (in Farbe)

Condition

Relined. Minor craquelure allover, most notable in the sky. Scattered former repairs, e.g. one circular one in the cloud underneath the moon. Scattered, mostly vertical, minor retouchings visible under uv-light in the sky and in the lake. Horizontal, almost semicircuar retouching to the upper left in the sky. In good condition.
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Catalogue Note

Die Ansicht des Genfer Hafens ist eine von Hodler ausgeführte Kopie nach dem Gemälde "Vue du port de Genève" (1875-1876), das der Künstler anlässlich des vom Institut national genevois im Mai 1875 ausgeschriebenen Wettbewerbs unter dem Thema "Un beau soir sur les rives du Léman" gemalt hatte. Bei der Wiederholung des Wettbewerbsbildes könnte es sich um eine der Fassungen handeln, die, wie Loosli vermutete, für den Verkauf bestimmt waren. Wie kunsttechnologische Untersuchungen ergeben haben, übermalte Hodler für seine Replik ein männliches Halbfigurenporträt. Der Künstler, der sich 1871 in Genf niedergelassen hatte, wählte als Standort für "Ein schöner Abend am Genfersee" den Quai du Mont-Blanc. An dieser Uferstrasse bezog er später zusammen mit seiner Ehefrau Berthe eine luxuriöse Wohnung, die ihm auch als Atelier diente. Hodler erfasste das Genfer Seebecken mit dem gegenüberliegenden Hügel von Cologny und dem angrenzenden Bergmassiv Les Voirons. Schwäne und Segelboote entlang der Mole von Les Pâquis und der hölzerne Laufsteg beleben die Szenerie, von welcher der Künstler mehrere Skizzen anfertigte. In den grosszügig angelegten Flächen von Himmel und Wasser, die durch einen relativ schmalen, vorwiegend horizontalen, durchgehenden Landstreifen voneinander getrennt werden, zeigt sich ein wesentliches Kompositionsprinzip des Künstlers. Auch Hodlers Vorliebe für die Farbe Blau, die er mit Weite und Unendlichkeit in Verbindung brachte, kommt in diesem Frühwerk zur Geltung. Das Bild war 1920/1921 in der Berliner Nationalgalerie in einem eigens eingerichteten "Hodlersaal" ausgestellt und vom Kommentator der NZZ für seine "erstaunliche Zartheit" gelobt worden. Die Genfer Galerie Moos verkaufte das Werk 1911 im Auftrag des Berner Notars Ch. Läderach. 1912 war es im Besitz des Kölner Unternehmers Max Meirowsky. 1927 lässt sich das Gemälde im Münchner Kunsthandel nachweisen. Ende der 1930er Jahre gelangte es in die Sammlung von Emil Bührle und verblieb in Schweizer Privatbesitz.

Wir danken Dr. Monika Brunner, Autorin Catalogue raisonné der Gemälde Ferdinand Hodlers, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA, für den Textbeitrag.