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Félix Vallotton
Description
- Félix Vallotton
- Vieille rue de Cagnes, soleil couchant, 1920
- Unten rechts signiert und datiert
- Öl auf Leinwand
- 65 x 54 cm
Provenance
J. Rodrigues-Henriques, Paris
Louis Donn, London
Sotheby's, London, 08.04.1976, Nr. 204 (Le couché (sic) de soleil)
Galerie Vallotton, Lausanne, Nr. 11318 (bei Sotheby's in London erworben)
Louis Rusconi, Villette (1979)
P.-Y. Gabus, Genf, 23.-30.11.1987, Nr. 553
Galerie Vallotton, Lausanne, Nr. 13145 (bei Gabus in Genf erworben)
Galerie Wey, Luzern (1988)
Privatsammlung, Schweiz (bei der Galerie Wey erworben)
Exhibited
Lausanne, Galerie Vallotton, Maîtres suisses et français, 1979-80, Nr. 36
Antibes, Musée Picasso, La Côte d'Azur et la modernité 1918-1958. A l'épreuve de la lumière, 1997, Nr. 60
Lausanne, Fondation de l'Hermitage, Au fil des collections, de Tiepolo à Degas, 2012
Literature
Galerie Druet, Exposition Félix Vallotton, Ausstellungskatalog, Paris 1922
Galerie Vallotton, Maîtres suisses et français, Ausstellungskatalog, Lausanne 1979-80, Nr. 36, abgebildet
Thierry Davila, La Côte d'Azur et la modernité 1918-1958. A l'épreuve de la lumière, hrsg. Réunion des musées nationaux, Ausstellungskatalog, Paris 1997, Nr. 60, S. 44f, Nr. 243, abgebildet
Jean-Paul Potron, Paysages de Cagnes, Antibes, Juan-les-Piins du XVIIIe siècle, Nizza 2002, S. 148f, abgebildet
Marina Ducrey, unter der Mitarbeit von Katia Poletti, Félix Vallotton 1865-1925, l'oeuvre peint, catalogue raisonné, Bd. III, Lausanne/Zürich/Milan 2005, S. 743, Nr. 1382, abgebildet (in Farbe)
Katia Poletti, "Du songe et de l’irréel: les paysages de Félix Vallotton à Cagnes", in: Au fil des collections, de Tiepolo à Degas, Ausstellungskatalog, Lausanne/Milan 2012, S. 119, S. 116, 127, abgebildet
Condition
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Catalogue Note
1920 beschliesst Vallotton, dem klammen Winter in Paris zu entfliehen und die kalte Jahreszeit künftig im milderen Süden zu verbringen. Mit seiner Frau mietet er sich Ende November in einer Pension in Cagnes-sur-Mer ein, wo er jedoch erst nach den Weihnachtsfeiertagen zu arbeiten beginnt. Anfangs überrascht vom hellen Licht der Umgebung, weiss er in kürzester Zeit derart gut damit umzugehen, dass er, von jugendlicher Frische gepackt, diese Lebhaftigkeit auch in seine Farbpalette überträgt. "Vieille rue de Cagnes, soleil couchant" ist die zwölfte der fünfzehn während dieses ersten Aufenthalts in der Provence entstandenen Landschaften. Grau- und Brauntöne geben die Kühle in den engen Gassen des alten Burgstädtchens wieder, in die sich die Sonne in leuchtendem Gelb ergiesst. Grün ist hier im Vergleich mit den Landschaften aus der Normandie nur in geringer Menge vorhanden und dient dazu, die anderen Farben besser zur Geltung zu bringen. "Diese Ecke des Landes würde Sie interessieren, sie ist durch und durch kubistisch", schreibt Vallotton an seinen Künstlerfreund Paul-Élie Gernez. Diese Wahrnehmung übersetzt er in seiner Manier in eine quasi geometrische Ordnung, in der eine Abfolge von Ebenen den Blick in die Tiefe lenkt. Von Vertikalen begrenzt, weisen sie abwechselnd dunklere und hellere Tonwerte auf und öffnen sich schliesslich auf eine Terrasse, die ihrerseits die Aussicht auf eine Giebelfassade freigibt. Wie so oft bei Vallotton wird dieser strenge Bildaufbau durch zwei ungewöhnliche Elemente gestört: durch das von rechts vorspringende Dach und durch das grünliche Rinnsal, das aus einem Hauseingang sickert und sich quer über das Pflaster schlängelt. In diesen klar strukturierten Kontext fügt sich die Terrasse, auf der drei kleine Figuren still die letzten Sonnenstrahlen geniessen, mit einem Hauch von Melancholie ein.
Wir danken Marina Ducrey für den Textbeitrag und Astrid Näff für die Übersetzung.