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Albert Anker
Estimate
600,000 - 800,000 CHF
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Description
- Albert Anker
- Schulknabe
- Unten rechts signiert
- Öl auf Leinwand
- 51 x 45 cm
Provenance
M. Mallet de Blonay, Céligny (1875)
Mallet de Blonay, Grandson
Privatbesitz, Bern (1962)
Schweizer Privatbesitz (1989) (Durch Erbschaft seit 1962 in der gleichen Familie)
Mallet de Blonay, Grandson
Privatbesitz, Bern (1962)
Schweizer Privatbesitz (1989) (Durch Erbschaft seit 1962 in der gleichen Familie)
Exhibited
Bern, Kunstmuseum, Albert Anker, 1960, Nr. 64
Literature
Hugo Wagner/Katalin von Walterskirchen, Albert Anker, Katalog der Gemälde und Ölstudien, Bern 1962, Nr. 183, Nr. 6, abgebildet (in Farbe) (Schulknabe mit Schiefertafel)
Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker (1831-1910), Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 134, Nr. 219, abgebildet
Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker (1831-1910), Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 134, Nr. 219, abgebildet
Condition
Canvas not relined, possibly to be tightened a little.Minor paint loss in upper left. Three small areas of retouching around the figure (to the right of the head, on the shoulder, to the right of the shoulder). Minute, retouched craquelure around the thumb (no overpainting).Good condition.
"In response to your inquiry, we are pleased to provide you with a general report of the condition of the property described above. Since we are not professional conservators or restorers, we urge you to consult with a restorer or conservator of your choice who will be better able to provide a detailed, professional report. Prospective buyers should inspect each lot to satisfy themselves as to condition and must understand that any statement made by Sotheby's is merely a subjective, qualified opinion. Prospective buyers should also refer to any Important Notices regarding this sale, which are printed in the Sale Catalogue.
NOTWITHSTANDING THIS REPORT OR ANY DISCUSSIONS CONCERNING A LOT, ALL LOTS ARE OFFERED AND SOLD AS IS" IN ACCORDANCE WITH THE CONDITIONS OF BUSINESS PRINTED IN THE SALE CATALOGUE."
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Catalogue Note
Gemalt um 1875.
Als einer der begabtesten Kindermaler hat Anker die psychologisch wohl eindringlichsten Kinderbildnisse seiner Zeit geschaffen. Schulkinder mit ihren Schulutensilien unter dem Arm sind ein immer wiederkehrendes Motiv bei ihm, war er doch mit einem von Pestalozzis Gedankengut geleiteten Bildungsanliegen ausgestattet. Er setzte seine Beobachtungen und Anliegen nicht nur bildnerisch um, er war in Ins auch Sekretär der lokalen Schulkommission und schulpolitisch bis ins hohe Alter aktiv. Er war mit konkreten Bildungsfragen vertraut. Zusammen mit überaus zahlreichen Darstellungen von Lesenden und Vorlesenden, Schreibenden und Lernenden zeigen viele seiner Werke, dass für den Künstler das wesentlichste Lebenselixier in Wissen, Bildung und geistigen Gütern steckte. Anker war selbst mehrfacher Familienvater und hat an der Entwicklung seiner Kinder regen Anteil genommen. Seine Kinderdarstellungen sind zumeist gleichsam psychologische Studien, aus denen die ganze Wissbegierde junger Individuen jeweils meisterhaft zum Ausdruck kommt. Für dieses Halbfigurenbildnis sass ein blonder Dorfjunge Modell, seine Initialen sind vermutlich auf den Holzrahmen der minutiös beschriebenen Schiefertafel eingezeichnet. Schüchtern, doch voller Erwartung blickt der Knabe im Dreiviertelprofil nach links aus dem Bild. Wie sehr Anker sich nicht nur auf das ernste Antlitz, sondern auch auf stoffliche Einzelheiten eingelassen hat, geht aus dem Malduktus hervor, sorgfältig hat er die Falten und unterschiedlichen Textilien des bauschigen weissen Hemdes und der dunklen Weste herausgearbeitet.
Als einer der begabtesten Kindermaler hat Anker die psychologisch wohl eindringlichsten Kinderbildnisse seiner Zeit geschaffen. Schulkinder mit ihren Schulutensilien unter dem Arm sind ein immer wiederkehrendes Motiv bei ihm, war er doch mit einem von Pestalozzis Gedankengut geleiteten Bildungsanliegen ausgestattet. Er setzte seine Beobachtungen und Anliegen nicht nur bildnerisch um, er war in Ins auch Sekretär der lokalen Schulkommission und schulpolitisch bis ins hohe Alter aktiv. Er war mit konkreten Bildungsfragen vertraut. Zusammen mit überaus zahlreichen Darstellungen von Lesenden und Vorlesenden, Schreibenden und Lernenden zeigen viele seiner Werke, dass für den Künstler das wesentlichste Lebenselixier in Wissen, Bildung und geistigen Gütern steckte. Anker war selbst mehrfacher Familienvater und hat an der Entwicklung seiner Kinder regen Anteil genommen. Seine Kinderdarstellungen sind zumeist gleichsam psychologische Studien, aus denen die ganze Wissbegierde junger Individuen jeweils meisterhaft zum Ausdruck kommt. Für dieses Halbfigurenbildnis sass ein blonder Dorfjunge Modell, seine Initialen sind vermutlich auf den Holzrahmen der minutiös beschriebenen Schiefertafel eingezeichnet. Schüchtern, doch voller Erwartung blickt der Knabe im Dreiviertelprofil nach links aus dem Bild. Wie sehr Anker sich nicht nur auf das ernste Antlitz, sondern auch auf stoffliche Einzelheiten eingelassen hat, geht aus dem Malduktus hervor, sorgfältig hat er die Falten und unterschiedlichen Textilien des bauschigen weissen Hemdes und der dunklen Weste herausgearbeitet.
Wir danken Dr. Therese Bhattacharya-Stettler, Co-Autorin des Werkkatalog Albert Anker, für den Textbeitrag.