Cuno Amiet 1868 - 1961

Galerie Aktuaryus, Zürich

Einzig ein paar wenige Schleierwolken durchziehen das strahlende Blau des Himmels; klar ist die Sicht auf die idyllische Landschaft der Oschwand. Der heitere Sommertag bietet ideale Bedingungen für die Ernte der üppig stehenden Feldfrucht. Cuno Amiet lässt seinen Blick von einer kleinen Anhöhe über die Ebene gleiten. Hinter der dichten mit kraftvollem Pinselstrich hingemalten Hecke sind Bauersleute bei der Arbeit und ein Einspänner unter Führung eines strohbehüteten Wagenlenkers zu beobachten. Vor dem baumbestandenen Hügel im Mittelgrund lässt der Künstler das tief heruntergezogene Dach des nahegelegenen Gehöfts grün aufleuchten – ein rotes Pendant hebt sich dezent am Horizont von der dunklen Hügelkette ab. Die ruhige Gelassenheit, die Amiet mittels seiner harmonischen Palette über das fruchtbare bernische Kulturland legt, macht das zeitgleiche Weltgeschehen vergessen. Die latente Bedrohung der vergangenen Weltkriegsjahre scheint, ohne Spuren zu hinterlassen, überwunden.