Alice Bailly 1872-1938

Paarweise und zu dritt wirbelt eine Gruppe junger Frauen mit tänzerischem Schritt am Rande einer Lichtung um die dunklen Baumstämme. Die inmitten der feenhaften nackten Wesen positionierte Musikerin spielt – eine Violine im Arm haltend – offenkundig beschwingende Melodien. Ihre virtuose Darbietung findet denn auch bei den herbeifliegenden und auf den Ästen sitzenden Vögeln eine aufmerksame Hörerschaft. Alice Bailly ist mit dieser zauberhaften Szene ein bemerkenswertes Zusammenspiel von zeichnerischer Abstrahierung, farblichem ‚Glasperlenspiel' und motivischer Poesie gelungen. Die mit ihren avantgardistischen Stickbildern in der Kunstgeschichtsschreibung etablierte Künstlerin schuf hier statt mit Wollfaden und Nadel mittels des Pinsel ein duftiges ‚Gewebe' aus feinen Strichen und reich nuancierten Schattierungen.