Lot 36
  • 36

Ferdinand Hodler

Estimate
350,000 - 400,000 CHF
bidding is closed

Description

  • Ferdinand Hodler
  • STRASSE VON ST. GEORGESSTREET OF ST. GEORGES
  • Unten rechts signiert
  • Öl auf Leinwand
  • 46 x 27 cm
Dieses Gemälde ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA Zürich unter der Archiv-Nummer 92 445 inventarisiert.

Provenance

Direkt vom Künstler an die Familie der heutigen Besitzer

Literature

C[arl], A[lbert] Loosli, Ferdinand Hodler, Leben, Werk und Nachlass, Bern 1921–1924, Bd. 2, S. 180, Bd. 4, vgl. S. 52–161
Hans Mühlestein/Georg Schmidt, Ferdinand Hodler,  Sein Leben und sein Werk, Zürich 1983 (Durch Bildteil ergänzte Neuausgabe des Erstdrucks von 1942)
Oskar Bätschmann/Paul Müller, Ferdinand Hodler, Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. 1, Die Landschaften, Zürich 2008, Nr. 200, abgebildet (in Farbe)

Wir danken dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA Zürich für die Angaben zur Literatur.

Condition

Not relined A dent in the canvas lower right Minimal lacks of colour Slight surface cleaning recommended Partly craquelures visible
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Catalogue Note

Die Strasse von St. Georges wurde zwischen 1883 und 1884 erbaut und verläuft ein Stück weit entlang der Umfassungsmauer des südwestlich von Genf gelegenen Friedhofs St. Georges. Laut Carl Albert Loosli rührte Hodlers Interesse für dieses Wegmotiv von den parallelen Linien her, die der Künstler an den Kastanienbäumen und an den Strassenrändern beobachtete.  Das Landschaftsbild soll er in „greller Sonnenbeleuchtung" begonnen haben, doch er musste seine Arbeit unterbrechen, weil er vom Regen überrascht wurde. Kurz darauf habe Hodler eine Federzeichnung desselben Sujets auf eine weitere Leinwand durchgepaust und später beide Bilder im Atelier vollendet. Nach heutigen Erkenntnissen hat der Künstler drei ähnliche Versionen des Strassenzuges mit leicht verändertem Standort gemalt. Im Unterschied zu den übrigen Fassungen ist in dieser Darstellung der Abstand zur rosafarbigen Mauer rechts im Mittelgrund geringer, sodass der Bildausschnitt bei den Büschen an der Friedhofsmauer links ansetzt. Dadurch reduziert sich die illusionistische Tiefenwirkung gegenüber den anderen Varianten. Der isolierte Baum im Vordergrund erhält nicht nur aufgrund seiner Positionierung, sondern auch durch seine malerische Ausführung, die mit der wenig strukturierten Strasse kontrastiert, eine stärkere Akzentuierung. Die Durchwirkung des grüngelb schimmernden Blattwerks mit zeichnerischen Binnenlinien, die stellenweise mit dem Pinselstiel aufgetragen wurden, sowie der stärkere Lichteinfall unterscheidet die Darstellung von den anderen Versionen. Die Licht-Schattenverteilung in violett-gelben Farbwerten findet ihre Entsprechung in Hodlers um 1890 gemalten Ansichten des Rhôneufers (siehe unten).

Wir danken Monika Brunner vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA Zürich für den Textbeitrag.