Ferdinand Hodler 1853-1918

Dieses Gemälde ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, unter der Archiv-Nummer 33 456 inventarisiert.

Die Sammlung Louis S. Günzburger in Genf, Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen Moderner Meister (...), Katalog, München 1913, Nr. 53 (Moorlandschaft, 1890/95), abgebildet

Katalog der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser, München 1916, Nr. 138 (Moorlandschaft), abgebildet

C(arl), A(lbert) Loosli, Ferdinand Hodler, Leben, Werk und Nachlass, Bern 1921-1924, Bd. 2, S. 180, Bd. 4, Nr. 1515 (Moorlandschaft, 1893)

Werner Y. Müller, Die Kunst Ferdinand Hodler, Gesamtdarstellung, Band 2, Reife und Spätwerk 1895-1918, Zürich 1941, Landschaftskatalog, Nr. 236 (Moorlandschaft, 1892/93)

Anna Stoll, Korrigieren und Überarbeiten, Über Ferdinand Hodlers Arbeitsprozesse, in: Kunsttechnologische Forschungen zur Malerei von Ferdinand Hodler, Karoline Beltinger (Hrsg.), Zürich 2007, S. 73f., Abb. 32 (Bachlandschaft, um 1890)

Wir danken dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, für die Angaben zur Literatur.  

Relined Colours in the original a little bid less contrast than in the catalogue illustration Some minor craquelures, mainly in the middle of the sky Some retouching in the upper part of the painting Good condition
"In response to your inquiry, we are pleased to provide you with a general report of the condition of the property described above. Since we are not professional conservators or restorers, we urge you to consult with a restorer or conservator of your choice who will be better able to provide a detailed, professional report. Prospective buyers should inspect each lot to satisfy themselves as to condition and must understand that any statement made by Sotheby's is merely a subjective, qualified opinion. Prospective buyers should also refer to any Important Notices regarding this sale, which are printed in the Sale Catalogue.
NOTWITHSTANDING THIS REPORT OR ANY DISCUSSIONS CONCERNING A LOT, ALL LOTS ARE OFFERED AND SOLD AS IS" IN ACCORDANCE WITH THE CONDITIONS OF BUSINESS PRINTED IN THE SALE CATALOGUE."

Um 1890 malte Hodler in der sumpfigen Gegend um Veyrier am Fuss des Mont-Salève zahlreiche Landschaftsstudien. Das an den Teichen und Bächen wachsende Riedgras, Schilf und Buschwerk bot ihm reichlich Gelegenheit, seine Vorliebe für das zeichnerische Detail künstlerisch umzusetzen. Das in kühlem, frischen Kolorit gehaltene Gemälde dürfte aber trotz seiner unmittelbar und spontan wirkenden Malerei kaum en plein air entstanden sein, sondern im Atelier nach einer warmtonigen, im Motiv weitgehend identischen anderen Fassung (Privatbesitz). Dies belegen Unterzeichnungen und Vertiefungen in der Grundierung der vorliegenden Arbeit, wie sie beim Durchpausen entstehen, ein für Hodler typisches Arbeitsverfahren. Die kunsttechnologische Untersuchung des Gemäldes hat noch ein weiteres interessantes Faktum an den Tag gebracht: Auf der Leinwand befand sich ursprünglich ein um 90 Grad gedrehter Ausschnitt aus Hodlers Wettbewerbsbild Müller, Sohn und Esel von 1883. Das Gemälde gehörte ursprünglich dem Genfer Sammler Louis Günzburger, der seine bedeutende Sammlung von moderner Schweizer Malerei einschliesslich 77 Werken von Ferdinand Hodler 1913 in München bei Helbing versteigerte. Die Bachlandschaft erzielte den damals hohen Preis von 2800 Reichsmark.

Wir danken Paul Müller, lic. phil., Projekteiter Catalogue raisonné Ferdinand Hodler, vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, für den Textbeitrag.