Lot 127
  • 127

Félix Vallotton 1865-1925

Estimate
250,000 - 350,000 CHF
Log in to view results
bidding is closed

Description

  • Félix Vallotton
  • FEMME ACROBATE, 1910 FEMALE ACROBAT, 1910
  • Oben rechts Signatur- und Datumsstempel

     

  • Öl auf Leinwand
  • 65 x 81 cm

Provenance

Succession F. Vallotton, Nr. 282

Galerie Vallotton, Lausanne, Nr. 975 (12032)

 

Exhibited

Genève, Galerie Moos, Félix Vallotton, 1932, Nr. 22 (L'acrobate)

Lausanne, Galerie Vallotton, Félix Vallotton, 1983, Nr. 16

New Haven, Yale University Art Gallery / Houston, Museum of Fine Arts / Indianapolis, Museum of Arts / Amsterdam, Rijksmuseum Vincent Van Gogh / Lausanne, Musée Cantonal des Beaux-Arts, Félix Vallotton, 1991-93

Literature

Doris Jakubec, L'Oeil, Lausanne / Paris 1983, S. 88

Félix Vallotton, catalogue, Lausanne 1983, S. 4 u. S. 23

Marina Ducrey, Félix Vallotton 1865-1925, l'oeuvre peint, Catalogue raisonné, Bd. III, Lausanne/Zürich/Milan 2005, Nr. 765, abgebildet (in Farbe)

Catalogue Note

Im Livre de raison ist dieses Bild beschrieben als Femme acrobate, maillot mauve se renversant pour saisir une rose avec les dents. effet de cirque soir .

Ein in den Augen damaliger Zeitgenossen wenig bekleidete Artistin ist in dieser fokussierten Ansicht Félix Vallottons dem voyeuristischen Blick sowohl des Zirkuspublikums als auch der Bildbetrachter ausgesetzt. In einem Akt grösstmöglicher Verrenkung wird die junge Frau in ihrem fliederfarbenen Kostüm im nächsten Moment die hinter ihr liegende Blüte mit den Zähnen fassen und den Zuschauerreihen triumphierend präsentieren können. Die Intensität des festgehaltenen artistischen Augenblicks erfährt eine markante optische Steigerung durch die rote hervorgehobene Podest-Einfassung. Bei der Illustration dieser akrobatischen Parforceleistung scheint der Künstler, die Regeln der Kunst und die menschliche Anatomie absichtsvoll ausser Acht zu lassen, und schafft durch den gezielten Verzug der Zentralperspektive sowie durch absonderliche Verkürzungen in der Darstellung des weiblichen Körpers eine irritierende wie faszinierende Bildspannung.